Die
Offene Linke im Ansbacher Stadtrat Bäckergründlein 23 91522
Ansbach
info@offene-linke-ansbach.de www.offene-linke-ansbach.de
Ansbach, 31.01.2009
An die
Oberbürgermeisterin
der Stadt Ansbach
Frau Carda
Seidel
Joh.-Seb.-Bach-Platz 1
91511
Ansbach
Anträge zur Sitzung des Ansbacher
Stadtrats am 17.02.2009
Sehr
geehrte Frau Oberbürgermeisterin Seidel,
durch den massiven Anstieg der Flugbewegungen der Militärhelikopter
seit Jahresbeginn sehen sich insbesondere die Bewohner der östlichen Ansbacher
Ortsteile einer Dauerbelastung durch Lärm und Abgase der US-Hubschrauber
ausgesetzt.
Zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm und
Luftverschmutzung beantragt die Offene Linke Ansbach daher:
1. Der Ansbacher Stadtrat möge beschließen:
Die Stadt Ansbach führt Lärmmessungen in den
östlichen Ortsteilen durch. Zunächst sollen über einen Zeitraum von mindestens
drei Wochen in Obereichenbach Daten erhoben werden. Diese werden dem Ansbacher
Stadtrat am 24. März vorgestellt.
Begründung:
Fluglärm kann erhebliche Gesundheitsschäden
hervorrufen. Dies belegen mehrere medizinische Studien. So ergab eine
Untersuchung des Umweltbundesamtes im Jahr 2008, dass „bereits ein Anstieg der
nächtlichen Lärmbelastung um 10 Dezibel im Bereich zwischen 30 und 60 Dezibel
das Bluthochdruckrisiko von Männer und Frauen um rund 14% erhöht“ (www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2008/pdf/pd08-003.pdf).
Prof. Dr. Manfred Spreng (Universität Erlangen,
med. Fakultät) konnte in Langzeitstudien weitere negative Auswirkungen des
Fluglärms nachweisen, etwa Kreislaufschwäche, Steigerung der Herzrate
(Laborversuch Whitehead/Hume, 2000), Erhöhung von Plasma-Viskosität oder
Gesamt-Cholesterin.
Gerade der Hubschrauberlärm ist laut Prof. Dr.
Spreng sehr problematisch für die Gesundheit, da das „impulsive Klopfen und
Knallen der Rotoren den Organismus besonders auffällig aktiviert“.
Zudem liegt das „hochfrequente Schwanzrotorgeräusch
im empfindlichsten Teil des menschlichen Gehörs“ (aus: Spreng/Institut für
Physiologie und experimentelle Pathophysiologie, Erlangen: „Fluglärm, die
unterschätzte Gefahr“).
Die zu erhebenden Daten sollen helfen, Maßnahmen
zur Entlastung der Bevölkerung von Fluglärm gegenüber der US-Armee
durchzusetzen. So muss es Ziel der Stadt Ansbach sein, eine deutliche
Reduzierung der Flugstunden und ein Nachtflugverbot für Katterbach
zu erwirken.
2. Der Ansbacher Stadtrat möge beschließen:
Die Stadt Ansbach führt Luftschadstoffmessungen bei
Hubschrauberbetrieb am Katterbacher Flugfeld durch.
Begründung:
Der für die US-Hubschrauber verwendete Treibstoff
„JP-8“ weist neben hochgiftigen und krebserregenden Additiven sehr hohe
Feinstaubemissionen auf, die weit über denen von PKWs
liegen. So entspricht die CO2-Emission eines „Chinook CH-47D“-Helikopters pro
Stunde (Durchschnittsverbrauch 1.600 Liter „JP-8“/Stunde, Quelle: www.luftfahrt-archiv.de) der eines PKWs auf rund
40.000 Kilometern.
Messungen am Flugfeld können über die
Schadstoffbelastung durch den militärischen Hubschrauberbetrieb Aufschluss
geben. Das gewonnene Datenmaterial leistet einen Beitrag zur Durchsetzung der
Verminderung von Flugstunden und Schadstoffen in der Luft.
Für die Offene Linke Ansbach e.V.
Gez.
Boris-André Meyer